1.) Einleitung

Laut Statistik Austria nahm die Zahl der Familien seit 1985 in Österreich um 19 % zu, allerdings gab es auch eine große Veränderung der Familienformen. Das Familiensystem im Gesamten ist einer großen Veränderung ausgesetzt und immer mehr kommt es zu diversen Mikrosystemen.Unsere Werte werden großteils in der Familie geprägt, diese werden als selbstverständlich hingenommen, bis zu dem Moment wo wir diese zu hinterfragen beginnen, bewusst oder unbewusst. Oft führt dies zu Störungen im Leben, die bis hin zu psychosomatischen Krankheiten führen können.Genau diesem Thema widmet sich das Stück “Twenty One”. Es handelt sich um eine Tanzperformance mit anschließender Podiumsdiskussion, wo das Publikum angeregt werden soll das bekannte Familiensystem zu hinterfragen. Sind wir für immer in unserenFamilienrollen verhaftet? Können wir uns neu erfinden? Was passiert, wenn wir daran scheitern? Kann man diesen Prägungen entkommen? Kann man seine eigene Rolle neu definieren? Und was verändert sich dadurch im ganzen System?

2.) Projektinhalt

Die Geschichte handelt von einer jungen Frau, die immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt. Die junge Frau wird von zwei Tänzerinnen repräsentiert – eine in der Vergangenheit als Kind und eine als 21 jährige Frau in der Gegenwart.Das Stück beschäftigt sich mit dem Wandel der Zeit und der sich wiederholenden Natur der menschlichen Existenz im Verlauf. Trotz der zeitlichen Distanz sind die zwei tanzenden Frauen mit ähnlichen Gefühlen wie Isolation und Orientierungslosigkeit konfrontiert. Ähnliche Problematiken tauchen immer wieder auf in jeder Generation, während sich die Gesellschaft im Hintergrund in einem unendlichen Zyklus variiert.Die junge Frau leidet an einer Psychose, die durch die vorgegebene Familienstruktur entstanden ist, allerdings ist ihr das nicht bewusst. Sie kann sich nicht mit ihrem Erlebten und Erlernten identifizieren, ist verwirrt durch Erfahrungen und durch ihre Emotionen dazu. Sie hat Schwierigkeiten sich zu befreien.Alles was wir erleben hinterlässt Spuren in uns und ist immer präsent, still oder aktiv. In jeder Zeit unseres Lebens beeinflussen Erlebnisse aus der Vergangenheit, wie wir Entscheidungen für unsere Wege in der Zukunft treffen. Das Projekt bearbeitet die Frage: wann spielt die Vergangenheit in der Zukunft eine Rolle und was macht das das Erlebte mit uns im Jetzt.

Choreografie, Musik, Bühnenbild
Die Choreografie beschäftigt sich mit der paradoxen Konzeption einer zyklischen Zeit. Es handelt sich dabei um zeitgenössischem. Hervorgehoben wird der Zustand der Einheit von Seele, Verstand und Körper, welche einen tragenden, flüssigen Bewegungsstil entstehen lassen.Für das Tanzstück wird Live-Elektronik Musik verwendet, um den Zeitfluss zu transformieren und den Klang der Instrumente zu verfremden. Das Projekt steht in Kooperation mit dem Wiener Musikensemble Baubo Collective.Die Bühne ist in zwei Hälften geteilt und repräsentiert einerseits die Vergangenheit, andererseits die Gegenwart im Alter von 21 Jahren. Gleichzeitig stellen die zwei Tänzerinnen diesen zyklischen Zeitablauf mit den familiären Struktur dar.